Bei uns im Office gibt es eine goldene Regel (eigentlich haben wir einige, aber diese ist besonders wichtig): Wenn ein Kollege auf einen PC zugreifen kann, weil dieser nicht ordnungsgemäß gesperrt wurde, muss man am nächsten Tag einen Kuchen für das gesamte Büro mitbringen.

Besonders zu Hause ist man geneigt, wegen der vermeintlichen Sicherheit in den eigenen vier Wänden auf grundlegende Sicherheitsmaßnahmen zu verzichten. Es wird schließlich kein Kollege magisch auftauchen und einen Kuchen bestellen. Das Problem daran: Eigentlich wissen wir, dass die Drohung, einen Kuchen backen zu müssen, nicht die treibende Kraft hinter der Absicherung des PCs sein sollte.

Warum Sicherheit so wichtig ist

Nachlässigkeit im Umgang mit Daten kann schnell unangenehme (und auch teure) Folgen mit sich bringen. Umso wichtiger ist es, sich über den Wert von Sicherheit und persönlichen Daten klarzuwerden und diesen zu internalisieren. Viele Menschen neigen zu Fahrlässigkeit, wenn es um sensible Daten geht, eben weil die möglichen Folgen nicht unmittelbar bewusst sind. Doch Datenschutz ist nicht nur für arbeitsbezogene Daten relevant, deren Diebstahl oder Kompromittierung zu erheblichen finanziellen Schäden für die Firma führen könnten, sondern ebenso für persönliche Daten. Fälle von Identitätsdiebstahl nehmen ständig zu, weil Unvorsichtigkeit jedes Einzelnen es zulässt. Eine Mailadresse hier, ein neuer Account da, und auch öffentliche Social Media-Profile ermöglichen die Sammlung von personenbezogenen Daten. Vereinzelte Daten sind meistens nicht das Problem, aber akkumuliert geben wir schnell deutlich mehr Informationen preis, als uns lieb wäre.

Wie kann ich meine Daten sichern?

Auch wenn der Arbeitsplatz zu Hause wie der sicherste Platz auf Erden scheinen mag, so können auch hier Gefahren lauern, an die man noch nie einen Gedanken verschwendet hat. Der nette Nachbar von nebenan könnte ein Superhacker sein, der nur darauf wartet, an relevante Daten zu kommen (ja, das ist überspitzt, aber zeigt das Problem). Oder der geliebte morgendliche Tee oder Kaffee könnte sich als heimtückische Gefahr entpuppen. Wie das? Einmal nicht aufgepasst, die Tasse mit dem Ellbogen berührt, und schon ist die Arbeit der letzten paar Wochen hinüber. Die Bedeutung von Backups ist den meisten bewusst, doch in Zeiten von Homeoffice deutlich schwieriger, da man selbst regelmäßig an sie denken muss.
Glücklicherweise gibt allerlei technische Lösungen, die helfen können. Sodass man sich in Absprache mit der Firmen-IT eine Variante überlegen kann, die am besten zur eigenen Arbeitsweise passt. Etwa könnte man seine Daten über eine verschlüsselte externe Festplatte sichern. Auch eine Cloudlösungen könnte helfen. Um sich vor unerwünschtem Zutritt über die Netzwerkverbindung zu schützen, kann man seinen Arbeitgeber bitten, eine VPN Verbindung aufzusetzen. Ein VPN ermöglicht den Zugang zum sicheren Office Netzwerk bekommen, ohne dass der physische Gang ins Büro notwendig ist.

Analoge Daten nicht vernachlässigen!

Schließlich darf man nicht vergessen, dass analoge Daten genauso schützenswert sind, wie digitale. Nur weil man ein VPN Netzwerk nutzt und der Zugang zum PC passwortgeschützt ist, heißt das nicht, dass man adäquat geschützt ist, wenn man trotzdem Dokumente mit sensiblen Daten frei rumliegen lässt. Zu Hause muss man, genau wie im Büro auch, dafür Sorge tragen, dass eben diese Dokumente sicher weggeschlossen werden, sodass sie nicht für jedermann offen zugänglich sind.